Dr. Thomas Feist als KindIch erblickte das Licht der Welt im April 1965 in Leipzig.

10 Jahre lang besuchte ich die 34. Polytechnische Oberschule (heute Carl-von-Linné-Schule) in Leipzig-Eutritzsch, engagierte mich in der Jungen Gemeinde und der kirchlichen Musikszene der Stadt. In die FDJ wurde ich wegen zunehmender nicht staatskonformer Äußerungen sowie wachsendem Engagement in kirchlichem Rahmen nicht aufgenommen. Als Nicht-FDJ-Mitglied aus akademischem Elternhaus und Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen erhielt ich keinen Zugang zum Abitur und begann nach Beendigung der zehnklassigen polytechnischen Oberschule eine Ausbildung zum Heizungsinstallateur. In diesem Beruf arbeitete ich viele Jahre und erwarb mir als Handwerker eine „Bodenhaftung“, die bis heute anhält.

Musiktheater „Kaktus“Durch eine solide Ausbildung im Klavierspiel, später auch im Tonsatz, Musiktheorie, Schauspiel und Gesang erwarb ich mir die Grundlagen musikalischer Betätigung, gründete 1982 das Musiktheater „Kaktus“, das bis 1992 in der gesamten DDR, ab 1990 auch im Westen Deutschlands gastierte. Zunehmend engagierte ich mich in politischen Kreisen und der Umweltbewegung der evangelischen Kirche, gehörte frühzeitig zum aktiven Kern der Leipziger Montagsdemonstrationen, die wesentlich zur Friedlichen Revolution im Jahr 1989 beitrugen. Dies brachte die Staatssicherheit auf meine Fährte, Verhöre und Wohnungsdurchsuchungen schlossen sich an.

Das Ende der SED-Diktatur eröffnete mir wie vielen anderen ein Leben in Würde und Freiheit. Nach der Anfang der neunziger Jahre begonnenen Tätigkeit als Ausbilder für Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf arbeite ich seit 1995 als Referent für musisch-kulturelle Bildung und interkulturelle Begegnungsarbeit beim Landesjugendpfarramt Sachsen. Wegen nachweisbarer politischer Verfolgung in der DDR wurde ich ohne Abitur mit einer Sonderhochschulzugangsberechtigung zum Hochschulstudium zugelassen. Das Studium der Musikwissenschaft, Soziologie und Theologie absolvierte ich mit dem Abschluss Magister Artium. 2005 promovierte ich an der Universität Leipzig über das Thema „Musik als Kulturfaktor“.

Im Jahr 2007 in die CDU eingetreten, errang ich bereits 2009 das Direktmandat für den Deutschen Bundestag gegen den früheren Leipziger Oberbürgermeister und damaligen Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee. Dieses Direktmandat konnte ich bei der Bundestagswahl 2013 erfolgreich verteidigen.

„Schallarchiv“ – Sammlung zur christlichen PopmusikMein wissenschaftliches Interesse gilt der Musik- und Kultursoziologie. Hier bin ich mehrfach auch als Autor tätig gewesen, zuletzt mit dem Buch „Kritik der sozialen Vernunft“.
Ich gründete das „Schallarchiv“ mit einer bundesweit einmaligen Sammlung zur christlichen Popmusik, das seit 2012 beim Liturgiewissenschaftlichen Institut der VELKD angesiedelt ist. In meiner Freizeit erfreue ich mich und andere als Musiker der Formation „Klangprojekt“. „Mitmischen“ – das Jugendportal des Bundestages, berichtet etwas ausführlicher darüber.

Ich bin verheiratet und teile mein Leben mit meiner Frau und drei Kindern, die bereits ihre eigenen Wege gehen.